Was meint eigentlich

Pastorale Begleitung

Zur nachhaltigen Umsetzung des Rahmenleitbilds und zur Begleitung der pädagogischen Fachkräfte in den katholischen Kindertageseinrichtungen werden im Bistum Trier pastorale Begleiterinnen und Begleiter eingesetzt. 

Die pastorale Begleitung der katholischen Kindertageseinrichtungen ist ein wesentlicher Bestandteil der nachhaltingen Umsetzung des Rahmenleitbildes und damit auch der Weiterentwicklung der Kindertageseinrichtungen als Ort von Kirche im Bistum Trier.

Hierbei werden religionspädagogische, pastorale und spirituelle sowie seelsorgliche Schwerpunkte in der Begleitung der pädagogischen Mitarbeitenden gesetzt.

Einen Überblick über die Vielfalt pastoraler Begleitung finden Sie hier.

Im Pastoralen Raum Sankt Goar werden die neun katholischen  Kindertageseinrichtungen von Pastoralreferent Tobias Petry begleitet.

Arbeitsgemeinschaft der Erzieher:innen

Alle pädagogischen Mitarbeiter:innen nehmen an der Arbeitsgemeinschaft (AG) der Erzieher:innen im Pastoralen Raum Sankt Goar teil. Die AG als kollegiale Fortbildung im Team bereitet selbst gewählte religionspädagogische, pastorale, spirituelle und theologische Themen vor, ermöglicht den Erfahrungs- und Informationsaustausch der Mitarbeiter:innen untereinander und trägt zur Entwicklung des beruflichen Selbstverständnisses bei. Dabei wird die pädagogische Arbeit in ihren unterschiedlichen Facetten reflektiert, sowie das religionspädagogische und theologische Wissen vertieft sowie die Auseinandersetzung mit Glaubensfragen angeregt.

Vorbereitet wird die AG von einem Organisationsteam.

Vorbereitet wird die AG von einem Organisationsteam.

Im Organisationsteam 2023 arbeiten mit:

  • Ramona Schnabel, Katholische Kita Arche Noah Halsenbach
  • Katrin Hoffmann, Katholische Kita St. Hildegard
  • Hildegard Forster, Pastoraler Raum Simmern
  • Tobias Petry, Pastoraler Raum Sankt Goar 
  • Isabelle Sauer, Pastoraler Raum Sankt Goar

Berichte bisheriger AGs

  • Schöpfungsverantwortung in der katholischen Kita

    „Ich fand es wirklich bereichernd, die Schöpfung nochmal ganz neu ins eigene Bewusstsein zu rufen, sich daran zu erinnern, öfter mal innezuhalten und die Natur so ganz anders wertzuschätzen.” – Dieses Fazit zog eine Erzieherin aus dem Vorderhunsrück im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft (AG) zum Thema „Alles im Rahmen? Schöpfungsverantwortung in der Kita“.

    Insgesamt ca. 170 Erzieherinnen und Erzieher der katholischen Kindertageseinrichtungen im Rhein-Hunsrück-Kreis lernten schöpfungstheologische Grundlagen des ersten biblischen Schöpfungsberichts (Genesis 1,1-2,4a) kennen, reflektierten ihr eigenes Schöpfungsverständnis und entwickelten Projekte, die in der eigenen Einrichtungen umgesetzt werden sollen. Neben theoretischen Inhalten gab es auch Gelegenheit zum Austausch. Dabei wurde deutlich, dass oftmals einfach die Zeit fehle, um Kindern im Alltag den Raum zum Entdecken und Erleben der Schöpfung zu geben, wie eine Teilnehmerin ihre Erkenntnis zusammenfasst. Dass es oft nur kleine Dinge brauche, um dieser Thematik einen höheren Stellenwert einzuräumen, motiviere aber dazu, die eigene Kita immer mehr als Ort in den Blick zu nehmen, an dem verantwortlich mit der Schöpfung umgegangen wird, und den Alltag entsprechend zu gestalten. 

    Vorbereitet wurde die AG von einem Organisationsteam, das sich aus den pastoralen Begleitern Hildegard Forster (Dekanat Simmern-Kastellaun) und Tobias Petry (Dekanat St. Goar) sowie zwei Erzieherinnen aus den zugeordneten Einrichtungen. Die Vorbereitung im Organisationsteam stelle sicher, dass die Umsetzung der Themen auch einen starken Praxisbezug habe. Es sei sehr wertvoll, dass die Planung im Vorfeld die multiprofessionellen Kompetenzen abbilde, fasst Isabelle Sauer, die als Pastoralassistentin im Dekanat St. Goar arbeitet und die AGs ebenfalls begleitet, ihre Eindrücke zum Organisationsteam zusammen.

    „Der Auftrag, der sich jedem Menschen nach dem biblischen Zeugnis stellt, ist es, diese Schöpfung zu bewahren und sich für das Leben einzusetzen. Die katholischen Kitas nehmen genau diesen Auftrag auf vielfältige Weise wahr und leisten so ihren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung“, resümiert Petry.

  • Im Anderen das Eigene erkennen

    Über 100 Erzieherinnen und Erzieher aus neun katholischen Kindertageseinrichtungen im Rhein-Hunsrück-Kreis stellten sich in ihrer Arbeitsgemeinschaft (AG) der Frage, inwiefern die katholische Kita ein Ort interreligiösen Lernens ist.

    Unter der Leitung der pastoralen Begleiter Hildegard Forster (Dekanat Simmern-Kastellaun) und Tobias Petry (Dekanat St. Goar) erarbeiteten sich die Teilnehmenden das Thema „Im Anderen das Eigene sehen: Interreligiöses Lernen in der Kita“. Neben einem Einblick in die fünf Weltreligionen stand die Auseinandersetzung mit der Frage nach „interreligiösem Lernen“ sowie einer Überprüfung der pädagogischen Praxis im Fokus der Veranstaltung. Ein besonderes Highlight war die Zitronenübung, die dazu anregt, über Oberflächlichkeiten hinweg- und genauer hinzuschauen. „Mir hat die Zitronenübung besonders gut gefallen, da mir dadurch bewusst wurde, wie schnell man andere Religionen in eine Schublade steckt statt mit Angehörigen dieser Religionsgemeinschaft ins Gespräch zu kommen“, fasst eine Erzieherin aus der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein ihre Eindrücke zusammen.

    Vorbereitet wurde die AG, die in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Rhein-Hunsrück-Nahe stattfand, von einem Organisationsteam, das sich aus den pastoralen Begleitern der beiden Dekanate sowie zwei Erzieherinnen aus dem Dekanat St. Goar zusammensetzte. Den pastoralen Begleitern sei es wichtig, dass die AG Praxisrelevanz für die Einrichtungen habe, weshalb eine Mitarbeit der beiden pädagogischen Fachkräfte für die Durchführung hilfreich und bedeutsam wäre, berichtet Forster.

    Zur Zielsetzung ergänzt ihr Kollege Petry zusammenfassend: „Die AG hat deutlich gemacht, dass es beim interreligiösen Lernen vor allem um eins geht: (Lern-)Räume zu eröffnen, in denen mit den Kindern Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdeckt, benannt und ins Gespräch gebracht werden können. So ist die katholische Kita ein wichtiger Ort interreligiöser Bildung, an dem aus der eigenen religiösen Verwurzelung heraus eine Willkommenskultur und eine Begegnung auf Augenhöhe für alle Menschen erwächst.“

  • AG der Erzieherinnen und Erzieher stellt Frage nach dem katholischen Profil

    „Was macht eine ‚katholische Kita‘ eigentlich katholisch?“ Dieser Frage stellten sich die Erzieherinnen und Erzieher der siebzehn katholischen Kindertageseinrichtungen in den Dekanaten Simmern-Kastellaun und St. Goar in ihrer Arbeitsgemeinschaft.

    Unter der Leitung der Pastoralreferenten Hildegard Forster (Simmern-Kastellaun) und Tobias Petry (St. Goar) und unterstützt durch Pastoralassistent Tobias Wolff (ebenfalls St. Goar) reflektierten die Fachkräfte aller Einrichtungen ihre pädagogische Arbeit und setzten sich gezielt mit dem katholischen Profil ihrer Einrichtung auseinander. Dabei näherten sie sich dem Begriff „katholisch“, der aus dem Griechischen stammt und „allumfassend“ meint, aus persönlicher Perspektive an und stellten heraus, dass in erster Linie christliche Werte und Haltungen und ein persönliches Glaubenszeugnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Einrichtung prägt. Darüber hinaus stand das christliche Glaubensbekenntnis und dessen Umsetzung in der täglichen Arbeit im Mittelpunkt der Veranstaltung. „Hätte mich heute Morgen jemand gefragt, was das Glaubensbekenntnis mit unserer Arbeit zu tun hat, wäre mir die Antwort schwergefallen. Jetzt aber bin ich überrascht, wie verwurzelt es in meiner pädagogischen Arbeit ist“, resümiert eine Teilnehmerin die Veranstaltung.

    Die AG konnte trotz der Corona-Einschränkungen unter Einhaltung der notwendigen Hygiene- und Schutzkonzepte stattfinden. Anders als in den bisherigen AGs vernetzten sich die jeweiligen Teams jedoch nicht mit anderen Kitas, sondern nutzen die AG als interne Teamfortbildung, um mögliche Infektionsketten gering zu halten. „Auch wenn ich es schade fand, nichts von Kolleginnen anderer Einrichtungen zu erfahren, war diese Zeit im Team sehr hilfreich für meine Arbeit“, berichtet eine Erzieherin von ihren Erfahrungen. „Ich bin jedes Mal überrascht, wie viel wir schon umsetzen“, ergänzt eine Kollegin. 

    „Die Antwort auf die Frage nach dem katholischen Profil lässt sich mit Blick auf den Träger schnell beantworten. Doch schaut man genauer hin, ist ‚katholisch‘ mehr als eine Trägerzuschreibung: Christsein ist eine Grundhaltung, eine Zusage, dass Gott da ist, und ruft zu einem Handeln auf, das die ‚allumfassende‘ Liebe Gottes spürbar werden lässt“, so Petry.