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Fixpunkt, erschienen in der RZ am 22.08.2025:Ein ständiger Zeichengeber in den Dunkelheiten des Lebens

Ein bekannter ostfriesischer Leuchtturm begeistert Touristen, unter anderem wegen seiner rot-gelben Farbe. Was dieser Anstrich mit Gott zu tun hat, beantwortet Pastoralreferent Tobias Petry in seinem aktuellen Fixpunkt.
Datum:
22. Aug. 2025
Von:
Tobias Petry
Der Pilsumer Leuchtturm - ein bekanntes Wahrzeichen Ostfrieslands

Die Sommerferien in Rheinland-Pfalz sind zu Ende und viele von uns denken gerne an ihren Urlaub zurück. Wir beispielsweise haben uns an einem Tag einen bekannten deutschen Leuchtturm angesehen. Er ist rot-gelb angestrichen und wird oft mit dem bekanntesten Comedian Ostfrieslands in Verbindung gebracht.
Der farbige Anstrich, so erklärte man uns, zeige, dass der Leuchtturm seine Bedeutung für die Seefahrt verloren habe. Ein neuer, größerer habe ihn abgelöst. Jetzt steht er da: klein und nutzlos. Und doch: keineswegs bedeutungslos. Täglich kommen zahlreiche Menschen, um das Wahrzeichen zu bewundern.

Ich frage mich, ob wir Gott nicht auch manchmal einen rot-gelb-Anstrich verpassen. Denn wenn wir ehrlich sind, so haben andere Götzen seinen Platz eingenommen: Wir verbringen mehr Zeit in Sozialen Medien als mit Gebet. Der Sonntag ist für viele kein Tag, an dem man in den Gottesdienst geht, und laut der aktuellen Jugendstudie glauben 60% der jungen Menschen nicht an einen persönlichen Gott. 
Doch wenn es dunkel um uns wird, dann erlöschen unsere Götzen und uns fehlt es an Orientierung, Perspektive und Zukunft. Dann braucht es keine Lückenfüller, sondern echtes Leuchtfeuer. „Ich bin das Licht das der Welt“ (Joh 8,12), sagt uns Jesus in der Bibel zu. Er ist wie ein Leuchtturm, der unermüdlich auch in den dunkelsten Stunden sein unverkennbares Leuchtsignal aussendet, das uns den Weg zeigen und Orientierung schenken will: „Fürchte dich nicht. Ich bin da.“
Dieses Signal erkennt bereits der alttestamentliche Beter und bekennt: „Der HERR ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten?“ (Ps 27,1). Und auch jeder dritte junge Mensch sagt von sich, dass er oder sie in schwierigen Situationen im Glauben Halt finde.
Ich bin davon überzeugt, dass Gott kein stummes Wahrzeichen ist, sondern ein ständiger Zeichengeber, der alle Dunkelheiten unseres Lebens mit seinem Licht durchdringt, Hoffnung spendet und Leben schenkt. Und das unabhängig davon, welchen Anstrich wir ihm verpassen.