Fixpunkt, erschienen in der RZ am 19.09.2025:Wem dienen Sie?

Dienen, wer tut das schon gerne?

Von der Definition her ist jemand, der dient in abhängiger Stellung. Vielleicht ist das Wort deshalb aus unserem Sprachgebrauch fast verschwunden. Wer ist schon gerne abhängig? 

Pfarrer und Gemeinde freuen sich, wenn MessdienerInnen da sind, um den Gottesdienst mitzufeiern und froh ihren Dienst tun. Die Bedienung im Restaurant heißt mittlerweile Servicekraft und über einen Wehrdienst wird erst in jüngerer Zeit neu diskutiert.

Im Sonntagsevangelium schreibt der Evangelist Lukas sinngemäß „Ihr könnt nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon“. Dem Mammon, also dem Geld. Noch so ein Wort, das heute niemand mehr gebraucht.
Aber die Botschaft, die hinter den alten Worten steckt, finde ich hochaktuell. Ich würde sie so ins Heute übertragen: Welche Kraft treibt dich an? Die Liebe (zu Gott und den Menschen) oder das Geld/die Macht?
Da fallen mir zuerst die vielen Menschen ein, die im sozialen Bereich tätig sind: in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Kindertagesstätten und Schulen, in Praxen und Tageskliniken und an vielen anderen Orten.

Wer seine Arbeit hier nicht aus Überzeugung und mit Liebe tut, ist fehl am Platz, der schadet den anderen und sich selbst mehr, als er Gutes tut.
Aber dies ist nicht nur im sozialen Bereich so:
Egal, wo jemand tätig ist, wer nur des Geldes wegen seine Arbeit verrichtet und mit dem Herzen nicht dabei ist, wird irgendwann selbst unglücklich und die, die um ihn herum arbeiten und leben ebenso.

Also: Hand auf’s Herz!
Was motiviert Sie zu dem, was Sie tun?

Ich wünsche Ihnen viele Menschen in Ihrem Leben, die aus Liebe zu Gott und ihren Mitmenschen handeln und ein gesegnetes Wochenende!

Petra Kollmar, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Sankt Goar.