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Oberwesel:Ein Herzschlag für Gerechtigkeit, Frieden und Nächstenliebe

Im Werk- und Gestaltungskurs unter dem Titel "Ich gebe euch ein neues Herz" (Ez 36,26) sind 14 Figuren entstanden, darunter mehrere Kinder, ein Nikolaus und eine äthiopische Königin.
'Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres. Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch.' (Ez 36,26)
Datum:
18. März 2024
Von:
Tobias Petry
Kursleiterin Katrin Hoffmann erklärt anhand verschiedener Erzählfiguren deren Einsatzmöglichkeiten.

Wo früher Kinder geboren wurden, sind jetzt Personen zur Welt gekommen: darunter mehrere Kinder, ein Engel und ein Nikolaus. Möglich wurde dies durch den Werk- und Gestaltungskurs zur Herstellung Biblischer Erzählfiguren (BEF) im Gesundheitscampus Loreley in Oberwesel (altes Krankenhaus), der vom Pastoralen Raum Sankt Goar und der Katholischen Erwachsenenbildung Rhein-Hunsrück-Nahe veranstaltet wurde.

Unter der Leitung von Katrin Hoffmann, die zertifizierte Kursleiterin der Arbeitsgemeinschaft Biblischer Figuren ist, stellten die Teilnehmenden eine oder mehrere Figuren her, die biblische und außerbiblische Personen darstellen. „Die Biblischen Erzählfiguren sind aufgrund ihres Sisalgestells beweglich. So können sie vielfältige Körperhaltungen und damit auch Gefühle ausdrücken, um so dem Betrachtenden die Identifikation mit den dargestellten Menschen zu erleichtern“, berichtet Hoffmann. Im Unterschied zu bekannten Puppen hätten die Figuren kein Gesicht, wodurch sie eben nicht nur fröhlich aussehen, sondern je nach Körperhaltung auch mal wütend, nachdenklich, fragend oder jubelnd. Durch die speziell für sie genähte Kleidung werden sie zu Persönlichkeiten aus Bibel und Kirchengeschichte, so die Kursleiterin.

Eine Figur nimmt Gestalt an.

Von den 14 im Werkkurs entstandenen Personen sei keine gleich: Jede Figur ist einzigartig wie die Person, die sie hergestellt hat. „Am Ende des Kurses sind sie sogar mit uns blutsverwandt“, fügt Hoffmann mit einem Augenzwinkern im Blick auf die kleineren und größeren Näharbeiten hinzu.
Zugleich überwinden die Figuren Vorurteile und persönliche Denkschranken. So ist die äthiopische Königin Kandake entstanden, von der in der Apostelgeschichte berichtet wird, und die vielleicht beim nächsten Mal die Weisen an der Krippe begleitet, berichtet eine Teilnehmerin.
Inhaltlich stand der Kurs unter die Überschrift „Ich gebe euch ein neues Herz“ (Ezechiel 36,26). Die Figuren legen Zeugnis dafür ab, dass nicht ein Herz aus Stein, sondern ein Herz, das für Gerechtigkeit, Frieden und Nächstenliebe schlägt, von uns allen erfordert ist, fasst Tobias Petry vom Pastoralen Raum Sankt Goar die Zielsetzung des Kurses zusammen. 

Der nächste Kurs findet am 11./12. Oktober 2024 in Emmelshausen statt.

Wer vorab einen Einblick in die Gestaltungsmöglichkeiten mit den Erzählfiguren gewinnen möchte, ist zur Ausstellung „Mütter in der Bibel“ der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands eingeladen, die am 27. April von 15:30 bis 18:00 Uhr in der katholischen Kirche St. Johannes der Täufer in Damscheid zu sehen ist.