Mt 25, 31-46:Christkönigsfest als Herausforderung aufeinander zu achten
Vor wenigen Tagen war der türkische Präsident Erdogan zu Besuch in Berlin. Gefühlt waren alle Gesprächspartner froh, als er wieder weg war.
Mit Machthabern, die sich selber als absolut setzen und in ihrem Land Andersdenkende verfolgen oder hinter Gittern und in Lagern festhalten, ist mit Demokraten nicht gut Kirschen essen.
Wie halten wir es da mit Jesus, der uns am letzten Sonntag im Kirchenjahr als König vorgestellt wird?
Würden wir es wagen, ihn bei anstehenden Wahlen zu wählen und ihm unsere Geschicke anvertrauen? Könnten wir damit leben, zuerst für die da zu sein, die am Rand stehen: den Hungrigen Essen geben, den Durstigen Trinken geben, den Fremden Heimat, den Nackten Kleidung, den Kranken und Gefangenen Zeit? Der Lackmustest für solch ein Wahlprogramm stand erst am 11. November auf dem Prüfstand. In Scharren folgen wir dem Mann, mit dem halben Mantel.
Was für Martin im Traum real wird, belegt uns der Evangelist Matthäus im Kapitel 25 Vers 37-40. „Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig, oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: was ihr einem meinen geringsten Brüdern und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Der jetzige Papst ist ein entschiedener Wahlkämpfer für das Programm Jesu. Einer seiner Vorgänger prägte den Begriff „Zivilisation der Liebe“.
Wer Christkönig mitfeiert oder auch nicht: Wir alle sind jeden Tag herausgefordert, aufeinander zu achten.